In der Galerie Soularts

Anlässlich einer Gruppenausstellung vom 15.9 bis 15.12.18 zum Thema EINLASSEN war der Spiegelplanet als Angebot zum Selfie machen, um für den Blog zu posten, ausgestellt.

Da musste man sich schon tief bücken...

Anstatt im runden White-Room zu hängen wurde er aus Platzgründen in eine kleine Holzkiste verbannt, sodass sich auch leider Niemand trotz Anleitung auf das Selfie-Reflex-Projekt einliess.

Ein Langzeitprojekt

Herausgeforderte Wahrnehmung

Spiegelnde Kugeln, Fremdkörper in jeder Umgebung, zeigen, was ohnehin zu sehen ist: Ihre eigene Umgebung und die des Betrachters, konzentriert auf perfekt runden Projektionsflächen. Sie geben dem Betrachter stets nur das Spiegelbild der zugewandten Seite wieder.

Sie zeigen die Umgebung jederzeit und neutral, erst der beobachtende Mensch gibt ihnen und dem darin Sichtbaren (Be)-Deutung.

Irritierende Beobachtung 

Hält der Beobachter oder Fotograf Abstand zur Kugel, sieht er sich als wirkenden Teil der »Welt«, tritt er näher, verschwindet sie mehr und mehr, er wird dominant und sieht sich verzerrt. Gleich wie (von welcher Seite) er zu ihr »steht«, sein »Hintergrund« wandert mit ihm. Und jeder Betrachter sieht eine andere Welt in derselben, in deren gespiegeltem Zentrum ausschließlich und unausweichlich er selbst agiert – die Welt als Produkt individueller Reflexion.

Digital Narcissism

Fasziniert im kollektiven Trend der Identitätssuche und -gestaltung, autistisch geborgen in der unpersönlichen Selfie-Community, agieren technisch hochgerüstete Selbstportraitisten als isolierte, auf sich selbst bezogene Nomaden vor markanten Standorten.

Die Rede

Angelika Wende hat eine bemerkenswerte Rede zum Thema zur Ausstellungseröffnung SELFIEREFLEX gehalten:

http://angelikawende.blogspot.de/2015/02/kunst-hoch-3-im-kv-eisenturm-die-welt.html

Sich zeigen

Alle, die sich gespiegelt oder beim Spiegeln fotografieren und hier zu sehen sind, freuen sich darüber und sind selbstverständlich auch mit dieser Veröffentlichung einverstanden:-)